Ästhetisch
Ästhetisch wird umgangssprachlich oft mit schön gleichgesetzt. Das Substantiv Ästhetik kommt aus dem Griechischen Wort „aisthesis“ und bedeutet Wahrnehmung. Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762), ein deutscher Philosoph, gründete die Ästhetik als eine Lehre der Gesetzmäßigkeiten des Schönen (Aesthetica, 1758).
Ästhetik ist die Wahrnehmung von Schönheit, Eleganz, Anmut und Sinnlichkeit. Wissenschaftlich werden zwei Modelle der Wahrnehmung des Schönen unterschieden. Einerseits gibt es die individuell sehr unterschiedliche Wahrnehmung des Schönen, geprägt von Gesellschaft, Kultur, Alter, Erfahrung, Erinnerung und Erlerntem.
Die erlernte Ästhetik bezieht sich vor allem auf die Kunst (Poesie, Roman, Musik, Theater, Malerei, Skulptur und Architektur, Kleidermode). Hier vermengen sich ästhetische und moralische Werte, aus denen guter Geschmack und gutes Verhalten abgeleitet wird.
Die ästhetische Wertschätzung und Beurteilung ist sehr komplex und beansprucht mehrere Gehirnregionen. Darüber hinaus gibt es eine intuitive oder angeborene universelle Wahrnehmung des Schönen. Harmonie, Proportionen (goldenen Zahl) und Symmetrie werden beim ersten Blick als ästhetisch wahrgenommen. Diese Eigenschaften signalisieren Gesundheit, Jugendlichkeit und Fruchtbarkeit.
Im Lauf unserer Evolution waren die Menschen, die diese Merkmale bevorzugt haben, erfolgreicher. Diese Attribute werden daher heute in Bruchteilen einer Sekunde im Unterbewusstsein als schön Wahrgenommen.
Je nach ethnischer Herkunft gibt es geringe Unterschiedene in Bezug auf die meist bevorzugten Proportionen. Allgemein ist die Attraktivität des Gesichts ebenso wie die Schönheit des menschlichen Körpers wichtig für die Auswahl des Partners. Die Schönheit eines Menschen lässt sich nicht auf eine universell gültige Formel reduzieren. Ein Grund hierfür ist, dass die genetische Vielfalt des Menschen die treibende Kraft der Evolution ist.
Synonyme:
ästhetische, ästhetischer, Ästhetik